Erstes persönliches Treffen mit unserer tibetischen Patentochter Dolma. Am Nachmittag fahre ich mit Sandeep Ji zum tibetischen Youth Hostel, um zum ersten Mal Dolma persönlich zu treffen. Ich begleite und unterstütze sie seit fast 15 Jahren und hatte bisher nur Briefkontakt mit ihr, indem ich ihr vieles meines Lebens mitteilte und sie rege am Familiengeschehen der Würmlis teilhaben lies. Ich bin mächtig aufgeregt und habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll. Ich muss mich bei der Vorsteherin des Hostels anmelden und warte im Innenhof bis Dolma gerufen wird.
Eine strahlende junge Frau kommt auf mich zu, nimmt mich in den Arm und sprudelt los, so dass ich sie zuerst darauf aufmerksam machen muss, dass ich nicht besonders gut höre. Gemeinsam schlendern wir durch den nahegelegenen Park und erzählen einander aus unseren Leben. Dolma macht gerade ihren Bachelor in „Indian and Worldhistory“ und will sich später einmal auf die chinesische Geschichte spezialisieren. Ich zeige ihr Fotos von meinen Töchtern und meiner Frau, vom Hund und den Katzen, von meiner letzten Reise nach Costa Rica und vielem mehr. Meine Frage ob sie ein Handy besitzt hat sich schnell erübrigt und wir sind seither über WhatsApp in regem Austausch.