Die tief klingende Daf Trommel trägt den Herzschlag uralter Kulturen in sich. Seit Jahrhunderten wird sie in volksislamischen Ritualen gespielt, besonders von Frauen im Zar-Kult – als Instrument der Reinigung, des Tanzes und der Trance. Über arabische Einflüsse fand ihr kraftvoller Klang sogar den Weg in die Taarab-Musik an der ostafrikanischen Küste.
In vielen Ländern dieser Erde gibt es Rahmentrommeln – jedes Volk kennt sie unter einem anderen Namen, mit eigenen Spieltechniken und Formen. Doch alle teilen dasselbe Wesen: Sie verbinden Rhythmus mit Gebet, Bewegung mit Innerlichkeit.
Die Daf gilt als eine der ältesten Rahmentrommeln der Welt. Früher war sie eng mit der Sufi-Musik verbunden und wurde bei den spirituellen Dhikr-Zeremonien gespielt – jenen Momenten, in denen Musik, Stimme und Herz zu einer einzigen Schwingung werden. Heute erklingt sie in verschiedensten Musikrichtungen, von Weltmusik bis Meditation, und bleibt doch immer Trägerin einer tiefen, inneren Kraft.
Traditionell besteht die Daf aus einem flachen, runden Holzrahmen – meist aus hellem Platanenholz gefertigt – der einseitig mit Ziegen- oder Schafhaut bespannt ist. Sie wird zwischen den Fingern gehalten, leicht angehoben, auf Brust- oder Kopfhöhe gespielt. Jeder Schlag, jedes sanfte Rollen der Finger über die Haut erzählt eine Geschichte von Hingabe, Rhythmus und Gemeinschaft.
In den Sufi-Bruderschaften spielt die Daf eine zentrale Rolle in den Dhikr-Zeremonien, die aus Rezitationen, Gesängen und Tänzen bestehen. Doch auch im Alltag ist sie ein Symbol der Freude: Bei arabischen Hochzeiten etwa wird sie liebevoll tabl al-nikah genannt – die Hochzeitstrommel, die das Glück zweier Menschen im Rhythmus des Lebens feiert.